DerIngo schrieb:
Daemonarch schrieb:
Ich finde, WENN sowas wirklich umgesetzt würde, sollten KEINE Brandt-Logos die Geschichte schmücken, nach der Aktion die sich die Firma mit der Stadt geleistet hat...
Das war etwas anders - Hagen war zu dumm Brandt ein wenig bei Umbau/ Modernisierung zu unterstützen. Da sind sie halt dorthin abgewandert, wo Landstriche sich über Arbeitsplätze freuen - würde ich als Industrieller genauso machen. Aus dem Komplex Brandt wird gar nichts - wo soll denn das Geld dafür herkommen? Und dann auch noch in Hagen - die sind doch so klamm, das auf der B7 ein Blitzer in Verbindung mit 30 Km/h steht. Ich wundere mich in diesem Land über nichts mehr
Ich weiß nicht, ob die Bezeichnung/Wertung "zu dumm" für diesen Fall und
für Hagen wirklich passend ist....das erscheint mir zu einfach....
Es gibt da im WWW einen recht launig geschriebenen "Beitrag/Kommentar"....trotz des ernsten Sachverhalts....
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15 Mio. Sahnehäubchen
Von Jochen Dieckmann
Am Anfang war der Zwieback. Und der Unternehmer Carl Brandt, der 1912 beschloss, dass er mehr Menschen an der Produktion seines Zwiebacks im Hagener Stadtteil Haspe teilhaben lassen möchte. Seitdem ging es fast ununterbrochen aufwärts in der Haushaltskasse der Brandts. Es folgten Produktionsausweitungen, Einführung von Fließbändern, Zukauf anderer Firmen (z.B. 1940 die Landshuter Keksfabrik »Zugspitze«), 1956 das Bundesverdienstkreuz »erster Klasse« und die Übergabe der Geschäftsführung an die jüngere Ehefrau. 1970 arbeiteten 2500 Menschen für den Zwieback und die Familie Brandt. 1984 übernahm Adoptivsohn Carl-Jürgen Brandt das Zwieback-Zepter. Die Gewinne stiegen trotz oder wegen einiger Entlassungswellen weiter. In Hagen-Haspe wurden Entlassungen in den letzten Jahren übrigens immer mit der Sicherung des »Standorts« begründet, zuletzt 1995.
Brandt-Junior investierte allerdings kaum in die alte Fabrik und proklamierte 1999 Neubaupläne für eine viel »schönere« Fabrik, in der auch ein Drittel der Belegschaft weiterhin Zwieback für ihn produzieren darf. Bei Verhandlungen mit der Stadt über ein geeignetes Grundstück pokerte er um Größe, Preis, Gleisanschluss und Staatsknete als Zuschuss. Die Stadt kam ihm um viele Millionen und Quadratmeter entgegen, aber das thüringische Ohrdruf hat mehr geboten. Die Rede ist von 15 Millionen Euro. Herr Brandt bezeichnet das lediglich als »Sahnehäubchen«, die Hagener Beschäftigten sehen darin einen staatlich geförderten Arbeitzplatzabbau.
Seit dem 1. Januar 2002 wird nun in Ohrdruf produziert, vermutlich von etwa 180 neuen, noch schlechter bezahlten Brandt-»Mitarbeitern«. Und in Hagen gibt es etwa 350 Arbeitslose mehr, weitere 100 – 200 werden folgen.
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http://labournet.de/branchen/sonstige/brandt/brandt4.html
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Die Seite/Quelle ----->
http://labournet.de/express/index.html ist sicherlich NICHT objektiv sondern zeichnet sich durch eine gewisse Linkslastigkeit aus....also Vorsicht.... lach- lach- lach-
Für mich stellen sich eigentlich folgende Fragen:
-> Wie viel (mehr) hätte denn Hagen geben "müssen bzw. sollen"?!
-> Kann-soll-muss man Arbeitsplätze um jeden Preis halten?!
Ich kann diese Fragen letztlich nicht beantworten.....aber wenn eine Stadt einem Unternehmen/-> Unternehmer finanzielle Zugeständnisse macht, dann müssen die Bürger das letztlich bezahlen. Das darf man auch nicht vergessen....und kann man sich als Stadt letztlich erpressen lassen?! Aus- und erpressen lassen?!
Nochmal 20 Mios. drauflegen....um dann festzustellen, dass die ostdeutsche Stadt doch nochmal 35 Mios. drauflegt und Herr B. sich die Hände reibt?! silly-
Der Herr Brand -das darf man jetzt nach Lage der Dinge wohl mal klar so sagen- hat als Unternehmer und als Kapitalist reinsten Wassers gehandelt....Gewinnmaximierung ohne Rücksicht auf Verluste. Aus seiner Sicht und betriebswirtschaftlich wird man das als klug und richtig bewerten müssen.
Aus Sicht der Stadt und der betroffenen Menschen ist und war das Handeln in der Form eine riesige Lumperei.
Bilde sich jeder seine eigene Meinung.
Ich für meinen Teil kaufe schon seit vielen Jahren nicht nur keine Nokia-Produkte sondern auch keinen Brandt-Zwieback mehr...für mich ist das eine Frage des Prinzips.
Der Rest des oben verlinkten EXPRESS-Beitrages ist übrigens m.Ea. auch lesenswert....
Abschließend:
Letztlich dürften Subventionierungen von Unternehmen nur erfolgen, wenn NEUE Arbeitsplätze entstehen und gleichzeitig NICHT an anderer Stelle Arbeitsplatze abgebaut werden....solche Umschichtungen wie bei Brandt zu subventionieren ist für mich -gefühlt- "fast schon kriminell".
Dazu fällt mir auch noch Müller-Milch ein....da ist mal etwas Ähnliches gelaufen...aber ich will diesen Fred jetzt nicht sprengen...
[blink]b2t[/blink]...