Ich bin 20 Jahre lang sondeln gegangen, kenne den Hürtgenwald in- und auswendig, die Eifel im Gebiet um den Schwarzen Mann-Losheimer Graben bis nach Belgien rein und eben auch den Westerwald .
Während die Schlachtfelder der Eifel recht gut abgesucht wurden, hat sich um den Westerwald kaum jemand je gekümmert.
Und abgesehen von "Auflösungserscheinungen", wo Soldaten einfach ihre Klamotten weggeworfen haben und versucht haben sich in ihre Heimat durchzuschlagen, hat es eben auch offizielle Abrüstungen gegeben, wenn z.B. kein Sprit mehr da war, wurden LKW's abgelaen, das Zeug rechts und links im Wald verbuddelt oder einfach irgendwelche Hänge runtergekippt und man versuchte, zu Fuß weiter zu kommen.
Mein Schwiegervater war so einer, er sagte, nachdem er mit seinem Haufen den Hürtgenwald überlebt hatte und gut bzw. rchtzeitig über die Brücke von Remagen gekommen war, machten sie einen Marsch durch den Westerwald Richtung Siegerland und noch weiter hoch Richtung Norden, wo die Engländer waren. Sie wollten nicht in amerikanische Gefangenschaft, weil sie Angst davor hatten, nach Amerika interniert zu werden und von dort nie wieder heim zu kommen. England wäre aber näher und die Chance, von dort irgendwann wieder Heimgeschickt zu werden sei größer.
Bei ihm hats auch geklappt, die haben sich nördlich des Ruhrkessels in britische Gefangenschaft begeben und 1947 war er wieder daheim...
Und natürlich haben die unterwegs alles an waffen und Munition weggeworfen, damit sie nicht erschossen würden, falls sie frühzeitig "hops" genommen würden. Etwas oberhalb der Brücke von Remagen, in Kasbach, an der Steffens- Brauerei, wo man am besten parkt, geht eine alte, verlassene eingleisige Eisenbahnstrecke der Basalt AG bergauf in den Westerwald. Dort rechts und links der Strecke sondeln. Ist ein Tipp. Über die Strecke sind die Wehrmachtssoldaten vor den Amis "stiften" gegangen und haben vieles weggeworfen. Sehr weit oben, kurz vor der Landstraße, sind auch noch Abschussrampen für V1.
Parallel der Strecke führt auch ein Waldweg, mal links und mal rechts der Strecke. In den Unterführungen waren uralte Lagerfeuerstellen, darin hatte ich noch deutsche Sprengfallen gefunden. Nachrückende Amis sollten wohl die gleichen Feuerstellen nutzen...