@ PGR 156
Deine Ansätze sind äußerst Folgerichtig, jedoch widerspreche ich Dir in Puncto Köln.
Zum ersten stamme ich nicht aus Köln sondern aus Berlin, also Lokalpatriotismus ist bei mir Fehl am Platze;
Zum zweiten rede ich nie von "irgendwo" in Köln, sondern vom Fort VII; Der Grund: Im Jahr 1920 kaufte die Bahn das Fort, um es komplett abzutragen, obwohl ja die Kehlkaserne hätte stehen bleiben dürfen gemäß versailler Vertrag, aber die Bahn wollte an dieser Stelle einen großen Verschiebebahnhof bauen, daher der Kauf. Der Haken an der Sache, vor dem Fortgelände gehört das Gebiet nicht mehr zu Köln sondern zu Hürth, und die weigerten sich an die Bahn ihr Land zu verkaufen, die Gerichtsverhandlungen zogen sich bis 1926, aber da waren die Alliierten wieder aus dem Rheinland abgezogen und das Fort wurde nur unzulänglich geschleift. Die Stadt Hürth bekam Recht, und brauchte ihr Land nicht abtreten- und das Fort war zwar der Bahn, die konnten aber nichts mehr damit anfangen und übergaben es ihrer Bahnpolizei als Schießstand und Schrebergärten für die Bahnpolizisten.
Alle Bahnpolizisten wurden 1933 verpflichtet in die SA einzutreten und als diese 1938 aufgelöst wurde, wurden die Bahnpolizisten automatisch SS- Leute. Sinnigerweise ist zwar die Bahndirektion in der Kölner Altstadt, am Rheinufer gelegen, so gut wie unbeschädigt geblieben, trotzdem waren aber seltsamerweise sämtliche Personalakten der Bahnpolizisten verbrannt, so das Alliierte denen nichts schlimmes nachweisen konnten, was dazu führte, das die Amis sie im Sommer 45 wieder zum Dienst verpflichtete. Und diese bahnpolizisten wohnen bis zum heutigen Tag in den Schrebergärten am Fort VII und halten dicht.
Einer meiner Vereinskameraden hat in eine dieser Familien eingeheiratet, daher der "SA- Opa". Selbst seine Ehefrau, geschweige denn die Kinder wußten, was der im krieg gemacht hat, obwohl die ihn mehrfach mit Korn abgefüllt hatten, um etwas heraus zu bekommen. Der faselte dann höchstens immer was von den Festungstunneln und "Wenn Ihr wüßtet", aber kein einziges Wort mehr.
Wie gesagt, das war Opa Wolf. Unten im Kehlgraben des Forts wohnte eine Witwe Hagen mit ihren beiden Söhnen, der Vater war Bahnpolizist und ist in den letzten kriegstagen vermisst, laut Sohn. Und ebenfalls am Fort wohnte noch eine Familie Koch, aber ob die etwas mit dem "Koch" zu tun hatte weiß ich nicht. Als vor ca. 8 Jahren die ehemaligen Zwangsarbeiter zu Besuch waren, die am Fort während des Krieges eingepfercht waren, sagte eine Frau Mikula aus, sie hätte beobachtet, wie unmittelbar vor Kriegsende schwarz uniformierte dort große Holzkisten runtergetragen hätten. (Aussage liegt schrftl. im Kölner EL-DE Haus vor)
Nur mal angenommen:
Koch kam aus W-tal und war bei der Bahn, also kannte der 100 %ig auch das Bahnfort in Köln.
Sinnigerweise sind diese Biehlerforts quasi baugleich wie die Königsberger Forts.
Vielleicht fiel ihm das wieder ein und er kam deshalb auf die Idee, das Zeug dort einzulagern?
Möglich wäre es zumindest, auch wenn's nur Spekulatius ist...
Fakt ist:
Es kam bis Amorbach per Zug.
Weiter per LKW ist mehr als unwahrscheinlich, da gebe ich Dir vollkommen Recht.
In Amorbach abgeladen? Glaube ich nicht, die Amis suchten doch gerade in Burgen und Klöstern nach irgendwelchen Schätzen oder Nazis, die sich verstecken.
Also weiter per Bahn, aber wohin?
Weiter südlich nach Bayern ging nicht, Brücke kaputt.
Richtung Russen? Erst Recht nicht!
Also bleibt eigentlich nur, erst mal die Mainstrecke zurück bis Frankfurt, und von dort über Nebenstrecken Richtung Norden.
Über die Rheinstrecke wäre zu dem Zeitpunkt auch Nachts zu gefährlich gewesen, glaube ich.
Ich gehe daher eher von Nebenstrecken aus.
Soooo viele gabs aber nicht, das müßte doch nachprüfbar sein, oder?
Taunus, Westerwald.
Das dürfte am wahrscheinlichsten sein.
Und von dort kommt man über die Siegtalstrecke auch locker nach Köln...
Oder ins Siegerland...
Hier setze ich an:
Taunus-Westerwald, welche Einlagerungsorte an den Nebenstrecken könnten geeignet sein?
Im Westerwald gibts einige alte Bergwerke, die mehrere hundert meter tief sind, aber wären die geeignet gewesen?
Wie gesagt, in LKW's umgeladen haben die bestimmt nicht mehr. Wenn, dann müßte es eine Baulichkeit sein, die direkt an der Bahntrasse liegt und sich dafür eignet. Wie z.B. das Bahnfort VII...