Danke ,das ich wieder suchen darf ....
Ist aber diesmal eine harte Nuß,weil du nix großartiges im Netz findest.
Habe jetzt 2 Tage gesucht wie ein wilder und das hier gefunden...
Radio, TV, Internet - in der Zeit der Weimarer Republik war die Tageszeitung das Medium der Meinungsbildung. Rund 4000 gab es in Deutschland - die zweitgrößte davon in Dortmund. Vor 75 Jahren ließen die Nazis den General-Anzeiger, wichtigstes Sprachrohr für Demokratie und Pazifismus, verstummen.
Zweitgrößte deutsche Zeitung
Äußerer Anlass für den Schlag der Nationalsozialisten gegen die Pressefreiheit war eine Zeichnung des berühmten Pressezeichners Emil Stumpp, die an „Führers Geburtstag” den neuen Reichskanzler Adolf Hitler zeigte. Allerdings war dies nur ein fadenscheiniger Anlass: Der Generalanzeiger machte schon früh als Sprachrohr der demokratischen Republik Front gegen den aufkommenden Nationalsozialismus, den er offen als „Feind” des neuen Staates brandmarkte.
Hier die besagte Zeichnung ...
Dabei war der Einmarsch von Polizei und SS keine Anweisung von Goebbels Ministeriums für Volksaufklärung und Propaganda. Der Befehl kam vom Dortmunder Polizeipräsidenten.
250 000 Leser bekamen die Übernahme sofort zu spüren: Am nächsten Tag erschien die Zeitung mit einem Hakenkreuz, der Parole „im Dienst der nationalsozialistischen Revolution und einer „Gegendarstellung” in Form eines Hitler-Fotos und dem Titel „Der Führer, wie ihn jeder kennt und liebt”.
Ruhfus gründet Zeitung 1888
Der General-Anzeiger, Vorläufer der Westfälischen Rundschau, war 1888 von dem Papierhändler Friedrich Wilhelm Ruhfus als „Dortmunder Nachrichten" gegründet und im Jahr darauf in „General-Anzeiger für Dortmund und Umgebung" umbenannt worden (später „für Dortmund und das gesamte rheinisch-westfälische Industriegebiet”).
Das anfangs sehr bescheidene Blatt schaffte den Durchbruch am Markt mit der Berichterstattung über den Streik der Bergarbeiter im Mai/Juni 1889. Dieser erste große Arbeitskampf wurde nach allen Regeln des sich gerade erst entwickelnden modernen Journalismus begleitet - mit offener Sympathie für die Bergleute und harscher Kritik an den preußischen Ulanen, die mit gezücktem Säbel zwischen die Streikenden geritten waren.
Nach der Umbenennung in „General-Anzeiger” ließ das Blatt die Konkurrenz rasch hinter sich. Dennoch verkaufte Ruhfus, dem die verlegerische Verantwortung, wie er einmal schrieb, „zeitweise über den Kopf gewachsen” war, den „GA”1905 an seinen schärfsten Konkurrenten, den Verlag C. L. Krüger. Die Firma („Bücher Krüger”) war 1828 von dem aus Arolsen stammenden Christian Leonhard Krüger gegründet worden und hatte sich rasch zu einem florierenden Unternehmen entwickelt.
Modern gemachte Zeitung
Doch der große Erfolg stellte sich erst nach dem Erwerb des GA ein. Die für damalige Zeiten ausgesprochen modern gemachte Zeitung entwickelte sich schon unter ihrem ersten Chefredakteur Karl Richter und - mehr noch - während der Weimarer Republik unter Jakob Stöcker zu einem dezidiert pazifistischen, linksbürgerlichen Presseorgan und in den 1930er Jahren zum Titel mit der zweitstärksten Auflage.
Schon früh machte der GA als Sprachrohr der demokratischen Republik Front gegen den aufkommenden Nationalsozialismus, den er offen als „Feind” des neuen Staates brandmarkte. Noch nach Hitlers Machtübernahme am 30. Januar 1933 blieb sich der General-Anzeiger mit Leitartikeln wie „Männerstolz vor Nazi-Thronen” treu. Doch dann ging es Schlag auf Schlag: Am 22. Februar wurde erstmals eine Ausgabe beschlagnahmt. Am 10. März erzwang ein SA-Kommando den Abdruck einer Göring-Rede. Der engagierte Chefredakteur Jakob Stöcker entzog sich am 17. März seiner bevorstehenden Verhaftung durch Flucht nach Holland.
Am 20. April besetzten die Nazis die Redaktionsräume in der City und das Druckhaus in der Bremer Straße. Nazis übernahmen die redaktionelle verantwortung, das Hakenkreuz kam in den Titel.
Krüger wurde zum „Verkauf” gezwungen
Nach der Beschlagnahme wurden die Verleger Krüger gezwungen, das auf einen Wert von 16 Millionen Reichsmark geschätzte Unternehmen an die NS-Parteizeitung „Rote Erde” zu „verkaufen” - als Ausgleich sollten sie ausländische Vermögenswerte des GA in Höhe von 700 000 Reichsmark erhalten. Die NSDAP hat somit den Raub aus dem Eigentum der Gesellschafter finanziert.
Doch der Krüger-Verlag gabnicht auf und beschritt den Rechtsweg. Einer möglicherweise drohenden Niederlage vor dem Oberlandesgericht Hamm kam die NS-Reichsregierung mit einem erneuten Rechtsbruch zuvor: Innenminister Wilhelm Frick erließ ein Gesetz, das die Enteignung von Vermögen, welches nicht im Sinne der „nationalsozialistischen Revolution” eingesetzt wurde, ausdrücklich erlaubte. Das Gesetz machte als so genannte „Lex General-Anzeiger” unrühmliche Rechtsgeschichte: Es diente später als formaljuristische Grundlage für die Enteignung jüdischen Eigentums.
Am 30. Januar 1934 wurde der GA in „Westfälische Landeszeitung - Rote Erde” umbenannt. Für zwölf Jahre verstummte die demokratische Stimme des „General-Anzeiger”. Erst nach dem zweiten Weltkrieg lebte sie wieder auf - als Untertitel in der Dortmunder Ausgabe der WR. Sie wurde ab Frühjahr 1946 im zerstörten Druckhaus des General-Anzeigers in der Bremer Straße gedruckt.
So sah es dort 1945 aus.....
Ich hoffe ich konnte euch helfen.....
P.S. Habe ich hier gefunden ..http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/dortmund/2008/4/20/news-39129813/detail.html" onclick="window.open(this.href);return false;