Tja, "V" wie "Vergeltung". Etwas vergelten wollen setzt aber die Anfangstat eines anderen voraus.
Die Planungen für die alliierten Flächenbombardements begannen bereits 1928(!), siehe Trenchard Doktrin. Die Schädigung der Zivilbevölkerung war dabei nicht nur als "Kolateralschaden" akzeptiert, sondern war einer der Pfeiler der Doktrin, um die Entschlossenheit zum Widerstand zu brechen.
Der Elektron-Thermitstab wurde extra dafür entwickelt, bereits 1936 ging er in Produktion und bis Kriegsausbruch waren 5 Millionen Stück produziert.
Während sich die Kriegsparteien bis Mai 1940 an die Genfer Konvention hielten, änderte sich die Strategie Großbritanniens schlagartig mit der Ernennung von Churchill zum Premier- und Kriegsminister am 10.Mai 1940.
Bereits in der Nacht vom 10. zum 11. Mai wurden Wohnviertel in Mönchengladbach angegriffen.
Erst am 14./15. Nov 1940, nachdem England Berlin und andere deutsche Städte angegriffen hatte, griff die Luftwaffe Coventry an, eine Rüstungsstadt, in der Flugzeugmotoren etc hergestellt wurden. Einige Bomben verfehlten wegen dem Rauch ihr Ziel- versehentlich wurden Wohnviertel getroffen, der Angriff galt aber den Fabriken.
Der Staatssekretär im britischen Luftfahrtministerium, James M. Spaight, forderte seine Landsleute 1944 auf, stolz darauf zu sein, daß „England anfing, Ziele auf dem deutschen Festland zu bombardieren, bevor die Deutschen begannen, Ziele auf dem britischen Festland zu bombardieren.“
Außerdem gestand er offen ein, daß Adolf Hitler nicht wollte, daß Bombardierungen die Regel wurden, obschon er bereit war, hin- und wieder strategische Bombardierungen zu nutzen und daß Hitler sein Bestes getan hatte, um Bombardierungen von Wohnviertel durch internationale Vereinbarungen zu bannen.
Dazu dann der britische Militärschriftstellers Liddell Hart:
„Hitler hat während der Zeit, in der er überlegene Macht in der Luft besaß(Hervorhebung von mir), bemerkenswert gezögert, sie voll gegen die feindlichen Städte zu entfesseln. Er versuchte wiederholt, während er sich auf dem Gipfel seiner Macht befand(s.o.), einen Waffenstillstand in der Bombardierung von Städten zu erreichen.“
Die Bewertung des Flächenbombenkrieges auf Städte als Terrorakt und Kriegsverbrechen ist nun selbst unter Historikern kein Streitpunkt mehr, zumal einer der Hauptverantwortlichen, Harris, das genauso sah: Das Bombardement sei von der Art gewesen, "die man gemeinhin mit dem Begriff bewusster Terrorangriff belegt“.
Das ganze gipfelte dann in Hiroshima und Nagasaki, wo man einerseits die Bomben am "lebenden" Objekt testen wollte und andererseits lediglich die laufenden Verhandlungen beschleunigen wollte, um die immense Kriegsbeute (unter anderem die größte damalige Goldmenge auf dem Globus) nicht mit den Sowjets teilen zu müssen, die gerade eine Landung in Japan vorbereiteten. Dafür kann man ja ruhig ein paar hunderttausend Zivilisten grillen und verstrahlen...
Und jetzt bekommen wir langsam wieder die Kurve zum Tiefstollen oder eröffnen ein entsprechendes Thema in der Laberecke.